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Aktuelles

01.10.2019

Forstpolitischer Sprecher MdL Schöffel im Wald

Der CSU-Arbeitskreisvorsitzende Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, MdL Martin Schöffel, kam auf Einladung von MdL Holger Dremel ins Bamberger Land, um sich ein Bild von den Schäden im Wald zu machen.

Der Stimmkreisabgeordnete Bamberg-Land, MdL Holger Dremel lud seinen Kollegen aus dem Bayerischen Landtag und Vorsitzenden des CSU-Arbeitskreises Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, MdL Martin Schöffel, zu einem Informationsaustausch in den Landkreis Bamberg ein.

Martin Schöffel ist derzeit in ganz Oberfranken unterwegs um sich einen noch umfassenderen Überblick über die Situation in den heimischen Wäldern zu machen. „Die Trockenheit und der Borkenkäfer haben dem Wald in großen Teilen Oberfrankens stark zugesetzt. Nun geht es darum sowohl die Waldbesitzer beim Abtransport des Holzes zu unterstützen, wie auch neue Bäume anzupflanzen beziehungsweise Naturverjüngung zu unterstützen und großzuziehen," so Schöffel.

Im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Scheßlitz begrüßte zunächst der Amtsleiter, Herr Leitender Forstdirektor Hans-Rüdiger Schmittnägel die beiden Landtagsabgeordneten Schöffel und Dremel. Er freute sich, dass der Einladung von Holger Dremel auch Vertreter der Waldbesitzervereinigung Bamberg, der Waldbesitzervereinigung Steigerwald, der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken, der Bayerischen Staatsforsten und seinem Amt gefolgt sind. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, den Wald als grüne Lunge zu schützen, so Schmittnägel.

Der Landrat des Landkreises Bamberg, Johann Kalb, zeigte neben den anderen Politikvertretern sehr starkes Interesse an der Notlage der heimischen Waldgebiete. Die langanhaltende Trockenheit und Schädlinge gefährden den Wald in seiner Existenz, neben den Kiefern sind mittlerweile auch die Buchen betroffen. Das „AELF“ rechnet mit einer Fläche von ca. 900 Hektar im Privat- und Körperschaftswald, die wieder aufgeforstet werden muss.

Nachdem die Waldbesitzer, Forstleute und Vertreter der Politik sich vor Ort ein Bild von den befallenen und geschädigten Waldflächen gemacht hatten, führte Herr Schmittnägel die Diskussionsrunde der mit unterschiedlichen Ansätzen anwesenden Fachmännern und -frauen in den Räumen der Bayerischen Forstverwaltung weiter.

Frau Iris Götting-Henneberg vom Bayerischen Waldbesitzerverband regte an, dass sowohl die Waldbesitzervereinigungen als auch die Forstverwaltung die Waldbesitzer motivieren, den Waldbau auch künftig voranzutreiben. Laut den beiden Waldbauern Frau Helga Ebitsch und Herrn Thomas Kraus sind die Erträge im Vergleich zu den gestiegenen Kosten nicht mehr wirtschaftlich vertretbar. Neuanpflanzungen ohne Wasser machen auch keinen Sinn.

Herr Forstoberrat Gregor Schießl ist sich sicher, dass neben der Naturverjüngung auch neue Räume für Forschung entstehen müssen. Hier hat sich der Leitende Forstdirektor Hans-Rüdiger Schmittnägel für ein Modellprojekt mit wissenschaftlicher Begleitung eingebracht, bei dem neue Baumarten an verschiedenen Standorten getestet werden, die Trockenheit und Wärme besser aushalten.

Um festzustellen, welche neuen Baumarten die Richtigen sind, forderte Forstberater Schreier, nicht nur auf die großen Züchter bspw. aus der Türkei, zu setzen. Die natürliche Verjüngung helfe auch dabei, andere heimische Waldbäume anzusiedeln.

Laut der Vorsitzenden der Waldbesitzervereinigung Bamberg, Frau Angelika Morgenroth, und ihrem Geschäftsführer Herrn Patrick Hammerschmidt, fehlt es den oberfränkischen Revieren aufgrund der vorhandenen Arbeitsspitzen an Personal. Wo im Süden Bayerns derzeit möglicherweise ein Überschuss an Förstern besteht, fehlen sie an dieser Stelle. Ebenso forderten sie, dass in Franken ein entsprechendes Sägewerk aufgebaut werden müsste, dass das Schadholz regional verarbeiten kann, um die bisher sehr weiten Wege zu vermeiden. Die Logistik kommt momentan zu kurz. Auch würde eine Erhöhung der Tonnagemenge von derzeit 40to den Abtransport des Schadholzes beschleunigen und so den Waldbesitzervereinigungen weiterhelfen.

Problematisch sei es außerdem forstliche Unternehmer zu finden, die kurzfristig eingreifen können. Dies sieht auch der Geschäftsführer der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken, Herr Jörg Ermert, der ebenfalls seinen Dienstsitz im Scheßlitzer Forstamt hat, so.

Aus Sicherheitsgründen merkte Forstoberrat Gregor Schießl an, dass Privatwaldbesitzer abgestorbene Buchen nicht mehr selbst fällen sollten, da abgestorbene Kronenteile beim Fällvorgang die darunter stehenden Motorsägenführer gefährden.

Der Vertreter der Bayerischen Staatsforsten und Forstbetriebsleiter, Herr Stephan Keilholz, berichtete auf Nachfrage, dass in der Hauptsache das befallene Käferholz verwertet wird. Auch die Bayerische Staatsforsten müssen ihre Lieferverträge einhalten, so Hr. Keilholz.

Herr Bernhard Roppelt von der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken und Herr Michael Hornung (WBV Steigerwald) merkten an, wie teilweise von den Vorrednern bereits erwähnt, dass eine schnelle Räumung aus den Waldgebieten erfolgen und dabei das Schadholz auf Flächen am Waldrand abgelegt werden muss.

Problematisch sehen die Waldbesitzervereinigungen auch die Importe aus dem Ausland, deren extrem niedrige Preise auch hierzulande den Holzpreis enorm unter Druck bringen. Hier wünschte man sich die bevorzugte Abnahme von Holz der heimischen Waldbesitzer.

MdL Martin Schöffel ließ wissen, dass er sich zusammen mit MdL Holger Dremel in München Stark machen wird, um die unter Druck geratenen Waldbesitzer und Forstwirtschaft zu unterstützen.

„Eine gut abgestimmte Einschlagsplanung vor Ort und eine pragmatische Schadholzlagerung sollten dazu beitragen, dass eine zügige Räumung befallener Bäume aus dem Wald erfolgt.“, so Martin Schöffel.

MdL Dremel forderte, dass die Region aufgrund der großen Schäden mit mehr Förstern ausgestattet werden muss. Im Süden Bayerns ist die Situation derzeit nicht so dramatisch wie in Oberfranken.